Das Hamam-Ritual ist vielen Menschen nicht nur aus Türkei-Urlauben bekannt. Auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz bieten immer mehr Wellness-Tempel Hamam an. Dabei geht es nicht nur um Reinigung und Körperpflege, sondern auch darum, eine Auszeit vom Alltag nehmen zu können. Mit einigen Handgriffen lässt sich das Hamam-Ritual auch in den eigenen vier Wänden ermöglichen.
Was ist ein türkisches Hamam?
Hamam ist eine Badezeremonie aus der Türkei, die sich auch bei uns zunehmender Beliebtheit erfreut. Es handelt sich bei dem Baderitus um eine Kombination aus Dampfbad, Körperreinigung, Massage, betörenden Düften und Peeling. Ursprünglich ist Hamam vor Jahrhunderten im arabisch-orientalischen Raum entstanden. Das Dampfbad selbst hat seinen Ursprung noch in den römischen Thermen.
In der islamischen Kultur ist Hamam noch heute ein beliebtes Ritual und wird zum Beispiel vor einem Festtag durchgeführt. Die Hamam-Tempel sind dabei nicht nur ein Ort zur körperlichen und geistigen Entspannung und der Reinigung, sondern auch ein Treffpunkt zur Kommunikation und Geselligkeit. Bei uns stehen jedoch Ruhe, Entspannung und Wellness im Vordergrund.
So funktioniert die Zeremonie
Vor der eigentlichen Zeremonie geht man unter die Dusche und wäscht sich ohne Seife, um Schweiß vom Körper zu entfernen. Dann wickelt man sich ein Leinentuch, das pestemal um die Hüften. Frauen tragen heute meistens einen Badeanzug oder Bikini drunter oder knoten das Handtuch über dem Busen zusammen. Der erste Raum ist ein Ruheraum, in dem man entspannt oder Tee trinkt. Von dort aus geht es in den Heißraum. Rundherum sind Waschbecken angebracht, aus denen kaltes und warmes Wasser sprudelt.
Dieses wird zur rituellen Waschung mit Schalen abgeschöpft und über den Körper gegossen. Um das Ritual richtig zu vollziehen, darf nach islamischen Glaube kein Fleck unberührt vom Wasser sein. Im Raum befindet sich eine große beheizte Steinplatte, der sog. Nabelstein oder göbek tas. Dort legt man sich zur Erholung nieder. Durch die Wärme und die hohe Luftfeuchtigkeit werden die Muskeln gelockert und die Poren geöffnet. Für das Peeling ist ein Hamam-Meister, ein tellak oder eine Frnatir zuständig.
Mit einem Handschuh, traditionell aus Ziegenhaar oder aber aus Kokosfaser, Seide oder Baumwolle, werden Hautschuppen entfernt. “Diese Prozedur führt nebenbei zu einer guten Durchblutung des Gewebes”, so die Experten vom Online-Beautymagazin Beautytipps. Gefolgt wird das Peeling von der Seifenschaummassage. Dabei wird ein Leinensäckchen in Seifenlauge getaucht, aufgepustet und geschüttelt bis eine duftende Wolke aus Seife den Körper bedeckt. Komplettiert wird die Prozedur von einer etwa 20 Minuten langen Massage. Zum Abschluss wird in einem warmen Raum noch einmal Tee gereicht. Die türkischen Badehäuser in Touristenorten und außerhalb der Türkei bieten nicht alle das traditionelle Hamam-Ritual an. Häufig gibt es Abweichungen davon, die mehr auf moderne Wellness-Behandlungen abgestimmt sind.
So gelingt Hamam in den eigenen vier Wänden
Um Hamam zu Hause mit seinem Partner durchführen zu können, kann man sich spezielle Hamam-Systemen oder Dampfgeneratoren in sein Bad einbauen lassen oder man greift zu ein paar kostengünstigeren Tricks. Dazu findet man einige tolle und sehr einfache Anleitungen.
Die beheizte Marmorplatte, den göbek tasi kann man beispielsweise simulieren, indem man sich eine Heizdecke kauft oder die Fußbodenheizung nutzt. Natürlich benötigt man eine wasserfeste Unterlage, damit durch das Wasser keine Schäden entstehen. Zu Anfang des Rituals legt man sich entspannt auf die Unterlage. Der Körper wird dann mit sehr warmen bis heißen Wasser übergossen. Hier ist Vorsicht geboten, damit man sich nicht verbrüht. Man sollte am besten mal ausprobieren, welche Temperatur noch als angenehm empfunden wird.
Für die Peeling-Behandlung kann man einen speziellen Handschuh aus Ziegenhaar bestellen oder je nach Belieben auf andere Materialien ausweichen. Günstige Peelinghandschuhe gibt es in jeder Drogerie zu kaufen. Mit dem Peelinghandschuh wird erst die Rück- und dann die Vorderseite behandelt. Der Druck wird gleichmäßig und in kreisenden Bewegungen ausgeübt.
Für die Schaummassage benötigt man eine Hamam-Seife. Hamam-Seifen und Schaumbeutel mit Anleitung erhält man im Fachhandel. Hamam-Seifen bestehen aus reinem Oliven- und Lorbeeröl, sind aber zum Teil auch mit Inhaltsstoffen wie Aloe Vera oder Milch und Honig angereichert. Es gibt sie außerdem als feste Kernseife oder als Flüssigseife. Für die Schaummassage wird die Seife in heißem Wasser aufgelöst und der Schaumbeutel in die gelöste Seife eingetaucht. Der vollkommen durchfeuchtete Beutel wird dabei kräftig und in kreisenden Bewegungen in der Luft geschleudert. Der entstandene Schaum wird durch die Poren gedrückt. Ist der Körper ausreichend von Schaum bedeckt, kann die Massage beginnen.
Zum Abschluss wird der Körper mit warmen Wasser abgeduscht. Wie beim traditionellen Ritual kann anschließend Tee gereicht werden. Grundsätzlich eignet sich dazu jeder Tee. Für orientalisches Flair sorgen Sorten wie Türkischer Apfel, Datteltee, Feigenteee oder orientlische Minz- und Gewürztees.
Fazit
Ein türkisches Hamam oder eine Wellnessbehandlung, die diesem schon sehr nahe kommt, lässt sich mit ein paar Tricks auch im eigenen Zuhause durchführen. Dazu muss man auch nicht viel Geld ausgeben. Das Wichtigste am Ritual sind die innere und äußere Reinigung. Zur inneren Reinigung gehört die Entspannung. All das lässt sich mit wenig Zubehör realisieren.
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